Wie der Äntebüsi
zu seinem Namen kam
Im 17. Jahrhundert entflammte in einem St. Galler Dorf ein Kleinkrieg, der seinesgleichen suchte. Ein Fussweg grenzte direkt an die Grundstücke der Herren Scherrer, Wick und Kuonz an. Wehe jemand wagte es, den Weg zu weit links oder zu weit rechts zu begehen und somit das Grundstück der anderen zu betreten.
Was mit Zurechtweisungen begann, artete schon bald in zänkischem Streit aus. So wurden Kuhdung, Bollensteine und Kautabak genutzt, um die Wiese des Gegenübers zu verschandeln. Der Zwist fand immer mehr öffentliche Beachtung und belustigte die Dorfbewohner von Jung bis Alt. Ein Gerichtsurteil war nötig, um den Streit zu beenden.
In der Zwischenzeit zeigte sich wenige Strassen weiter, dass Gegensätze nicht unweigerlich zu Zank führen müssen. In einem Teich tummelten sich sechs Enten. Täglich wurden sie von einem Kater beobachtet und ihren Spaziergängen begleitet. Seine Anwesenheit löste bei den Enten aber keinerlei Panik aus; die Tiere lebten im friedlichen Miteinander.